Holzartenbestimmungen der Konstruktionshölzer des Heidenwalls, Stadt Oldenburg

Im Verlauf einer Rettungsgrabung unter Federführung des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege (NLD) wurden hervorragend erhaltene Hölzer eines Befestigungswalls an einem ehemaligen Huntelauf entdeckt und teilweise geborgen. Nach dendrochronologischen Datierungen durch das Dendrochronologische Labor Göttingen (DELAG) wurde die Anlage 1032 n.Chr. errichtet und 1042 durch einen Vorbau erweitert, der wahrscheinlich der Stabilisierung diente. Mit finanzieller Unterstützung durch das Amt Verkehr und Straßenbau der Stadt Oldenburg wurden die Holzarten von 409 Proben im NIhK durch Dr. Felix Bittmann bestimmt. Es dominierten vor allem Erle (ca. 61%) und Eiche (32%), deren Wuchsmerkmale auf Grund der dendrologischen Untersuchungen in Göttingen für einen Auenstandort sprechen (daneben noch Weide mit ca. 6%). Die archäobotanische Untersuchung von 12 großvolumigen Proben bestätigte diese Einschätzung. So wurde eine Vielzahl von Arten der Feuchtwiesen und Auen nachgewiesen. Als Kulturpflanzen wurden Roggen und Lein gefunden. Die 14C-Datierung von botanischen Resten aus einem Brunnen, der als spätmittelalterlich oder frühneuzeitlich eingeschätzt worden war, ergab ein ähnliches Alter wie für den Heidenwall.

 

Literatur

Fries, J. E., 2008: Burg zwischen Fluss und Moor : der Oldenburger "Heidenwall". Archäologie in Niedersachsen 11, 2008, 56-59.

Fries, J. E., 2007: Der "Heidenwall", eine Burganlage des 11. Jahrhundert: eine Rettungsgrabung als Beitrag zur Oldenburger Stadtgeschichte. Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 27,2007:4, 118-124.